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Digitales Gärtnern in Sachsen-Anhalt Pflanzen und Ernten per App

Mit erdverschmierten Händen knien zwei Gartenmitarbeiterinnen auf dem sandigen Boden. Beide um die 50. Sie säen, sie stecken Zwiebeln, ziehen Furchen: im sogenannten IP-Garten im 250 Seelen-Dorf Lindenberg bei Seehausen. Das liegt in der Altmark auf halber Strecke zwischen Berlin und Hamburg.

Das Feld sieht irre utopisch aus. Wie auf einem Schachbrett säuberlich angeordnet, ragen 100 grüne Plastik-Rohre knapp zwei Meter aus dem Boden. An denen sind jeweils vier Kameras befestigt, die jedes Beet im Blick haben. Im Erdreich stecken Datenleitungen und sensible Sensoren.

" Und die zeigen die entsprechenden Daten an: Bodenfeuchtigkeit und so weiter. Und anhand der Daten kann ich entscheiden, ob ich beispielsweise gießen muss… "

Online Gärtnern. Das heißt: Man steuert sein Beet vom Sofa per App oder Computer. Jedes Kommando am Rechner wird dann von einem Gärtner umgesetzt, egal ob gießen, Unkraut jäten, düngen oder etwas Kartoffelkäfer absammeln. Am Ende kann man sich auf seine ganz persönliche und reale Ernte freuen. Eine weltweit neue Idee, sagt der Gründer der IP-Gärten: Der studierte Berliner Wirtschaftsinformatiker Martin Kruszka. Mitten auf dem Feld schlägt er sein silbernes Laptop auf. Zeigt die Internetseite, das Profil eines Kunden. Das erinnert an Simulationsspiele, wie Simcity oder FarmVille.

" Hier sieht man die 16 Quadratmeter-Parzelle, die ist schon bepflanzt. Kann man sich von allen möglichen Seiten angucken, auch das hintere Gemüse. Jedes Gemüse wächst virtuell mit. Also in vier Wochen hängen hier kleine Tomätchen dran" .

Bis jetzt machen schon 400 Menschen mit. Alle aus Berlin erzählt der 48-jährige Garten-Visionär Kruszka. Jedem Pächter steht ein 16 Quadratmeter großes Beet zu.

" Sie zahlen 32,92 Euro im Monat. Genau, krumme Summe. Ist genau errechnet. Der Ertrag, der am Ende rauskommt, sollte möglichst höher sein, als das investierte Geld. Wir rechnen, dass wir 25 Ernte-Kistenmal besser gefüllt, mal schlechter gefülltzu ihnen nach Hause liefern" .

Per Mausklick entscheiden die Online-Hobby-Gärtner, was angepflanzt wird. Die Auswahl ist immens: " Ja, aus insgesamt 50 verschiedenen Sorten. Angefangen von vier verschiedenen Kartoffelsorten, über Blumen, über Kohl, Mohrrüben. Aber auch viele Kräuter. Rote Zwiebeln, helle Zwiebeln… "

Wer mitmacht, kann den Pflanzen über die Webcams an den Beeten beim Wachsen zusehen und mit seinen Entscheidungen beeinflussen, wie es ihnen geht, erzählt Marius Wöllner. Er ist 35, Bio-Landwirt und Partner des Berliner Start-Up IP-Gärten.

" Es ist nicht nur Mausklick, wie man es heute kennt. Wie bei Amazon, ich klick mal drauf, mal sehen, was kommt. Nee, nee; die Erdbeere ist bestellt, wird gepflanzt. Das übernehmen wir alles. Aber, wie gut sie wächst, das muss der Kunde übernehmen" .

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