Gibt es eine passende Anleitung, wie man glücklich wird? Glaubt man der Zahl der Ratgeber, lautet die Antwort: Ja. Der Psychologe und Buchautor Manfred Lütz sieht das anders.
Wer den Begriff „Glück" in eine Internetsuchmaschine eingibt, bekommt nicht nur das Wort selbst, sondern noch zahlreiche zusammengesetzte Begriffe angezeigt wie beispielsweise „Glückskind" , „Glücksbringer" , „Glückshormone" und „Glücksklee" .
Auch der „Glücksatlas" gehört dazu. Das ist eine von einem Forschungsinstitut im Auftrag der Deutschen Post erstellte statistische Landkarte, wo in Deutschland die glücklichsten Menschen leben.
Wer wissen will, wo weltweit die glücklichsten Menschen leben, sollte den einmal jährlich veröffentlichten „World Happiness Report" der Vereinten Nationen lesen.
Drei Jahre in Folge führte das skandinavische Land Dänemark diese Liste an; 2017 wurde es von seinem Nachbarn Norwegen abgelöst.
Ein Staat in der Welt hat das Glücklichsein sogar in der Verfassung verankert: das Himalaya-Königreich Bhutan.
Bereits in den 1970er Jahren erklärte der damalige König, dass das „Bruttonationalglück" wichtiger sei als das „Bruttoinlandsprodukt" , dass also nicht das Wirtschaftswachstum im Mittelpunkt der Politik stehen sollte, sondern die Zufriedenheit des Volkes.
Aber kann man individuelles Glück wirklich messen? Nimmt man die Zahl der Ratgeber zum Glücklichwerden, die auch in Deutschland jährlich veröffentlicht werden, scheinen sehr viele Menschen noch Nachhilfe zu brauchen, weil sie unglücklich sind.
Der deutsche Psychologe und Bestsellerautor Dr. Manfred Lütz steht der ganzen Ratgeberliteratur kritisch gegenüber.
Mit seinem 2015 veröffentlichten Buch „Wie Sie unvermeidlich glücklich werden. Eine Psychologie des Gelingens" wollte er eine Art Anti-Glücksratgeber schaffen.