Frau Bundeskanzlerin, in der nächsten Woche treffen sich in der UN-Vollversammlung gut 200 Staats- und Regierungschefs in New York.
Angesichts der vielen Kriege und Krisen weltweit: Welche Bedeutung haben die Vereinten Nationen eigentlich noch,
wenn sie allem Anschein nach die drängenden Probleme unserer Zeit nicht lösen können? Ich glaube, dass eine Welt ohne die Vereinten Nationen eine eindeutig schlechtere Welt wäre.
Deshalb haben die Vereinten Nationen schon eine wichtige Bedeutung. Denken wir allein an die vielen Blauhelm-Einsätze.
Aber ich will zwei Dinge hervorheben, die in den letzten Jahren gelungen sind: Das eine sind die Nachhaltigkeitsziele, die Agenda 2030.
Das war ein großer Schritt der Weltgemeinschaft. Und das zweite ist das Pariser Klimaschutzabkommen,
was ohne die Vereinten Nationen auch nicht stattgefunden hätte. Das steht auf der Habenseite. Andere Dinge sind sehr, sehr unzureichend, da haben Sie Recht.
Insbesondere ist die Arbeitsfähigkeit des UN-Sicherheitsrats natürlich in vielen internationalen Konflikten durch die Veto-Möglichkeit sehr eingeschränkt.
Es ist bedauerlich, dass wir bezüglich Syrien zum Beispiel so lange auch keine gemeinsame Haltung haben. Aber trotzdem, es lohnt sich,
an diesem dicken Brett, die Vereinten Nationen zu verbessern, weiter zu arbeiten. Nun engagiert sich Deutschland ja auch endlich stärker im Rahmen von UN-Friedensmissionen,
