Um drei Uhr stiegen ein paar Leuchtkugeln in den Nachthimmel und tauchten den Brückenkopf bei Küstrin in bengalisches Rot.
Nach einem Augenblick beklemmender Stille brach der Donner los, der die Oderniederungen weit hinaus über Frankfurt erbeben ließ.
Wie von Geisterhand in Gang gesetzt, heulten mancherorts bis hin nach Berlin die Sirenen los, schrillten Telefone und fielen Bücher aus den Regalen.
Mit 20 Armeen und 2.5 Millionen Soldaten, mehr als 40,000 Granatwerfern und Feldgeschützen sowie Hunderten von Stalinorgeln, 300 Rohren auf den Kilometer, eröffnete die Rote Armee an diesem 16. April 1945 die Schlacht.
Überall um die Ortschaften Letschin, Seelow, Friedersdorf und Dolgelin schossen gewaltige Feuersäulen hoch und bildeten eine Wand aus Blitzen, aufspritzenden Erdbrocken und herumfliegenden Trümmern.
Ganze Wälder gingen in Flammen auf, und einige der überlebenden erinnerten sich später an die heißen Orkane, die über das Land hingefahren waren und alles in Brand, Staub und Asche verwandelt hatten.