Lesen ist viel mehr als das Aneinanderreihen von Buchstaben. Man kann vorlesen, nachlesen, ablesen, durchlesen, querlesen, auslesen, verlesen oder sogar Gedanken lesen.
Zur Not hilft auch die Lesebrille. Man könnte meinen, „lesen" ist einfach ein unregelmäßiges deutsches Verb.
Aber das ist es nur für den gemeinen „Lesemuffel" . Als „Leseratte" sieht man viel mehr darin: ein Hobby oder sogar eine Leidenschaft.
Die Wortherkunft liegt im Althochdeutschen, wo es noch soviel bedeutete wie „sammeln" oder „zusammentragen" .
Die Wurzeln des Wortes finden sich immer noch im heutigen „auflesen" oder der „Lese" – wie der „Weinlese" .
Als Grundschulkind verdammt man das Lesen, denn man muss viel üben, um es zu beherrschen.
Außerdem schwand einem, dass die Zeit, in der Mama oder Papa die Geschichte zum Einschlafen vorgelesenhaben, vorbei ist.
Und so ist es auch: Plötzlich dreht sich der Spieß um – und man muss selbst lesen.
Oft entscheidet sich dann schon im Kindesalter, ob man zum Bücherwurm wird oder nicht.
Ein Bücherwurm ist ganz vernarrt in Bücher und flüchtet sich damit in seine Phantasiewelten. Da kann es schon einmal vorkommen, dass er ein Buch am Stück durchliest.