Sie war in einer prachtvollen Jugendlichkeit steckengeblieben und wurde immer widerspenstiger gegen Förmlichkeiten, immer gleichgültiger gegen Böswilligkeit und Argwohn und fand das Glück in ihrer eigenen Welt schlichter Wirklichkeiten.
Sie hingegen hielt ihn mit einer unpersönlichen Förmlichkeit auf Distanz und machte nie auch nur die kleinste Geste, aus der er hätte schließen können, daß sie sich seiner aus ihrer unverheirateten Zeit erinnerte.
In der halbzerstörten Schule, wo er zum erstenmal die Sicherheit der Macht erlebt, wenige Meter von der Kammer, in der er die Unsicherheit der Liebe kennengelernt hatte, fand Arcadio die Förmlichkeit des Todes lächerlich.
Sie erreichte das zwanzigste Lebensjahr, ohne lesen und schreiben gelernt zu haben, ohne sich bei Tisch selbst bedienen zu können, und sie lief splitternackt durchs Haus, weil ihre Natur sich gegen jede Art der Förmlichkeit sperrte.